Oder: MESH im ganzen Haus
Ein typisches Problem, mit welchem sich viele WLAN-Besitzer alltäglich konfrontiert sehen: ich habe in nicht allen Räumen WLAN.
Im Zeitalter von Smart Home, Internetradios, Alex und Co möchte man natürlich in möglichst vielen Räumlichkeiten in den vollumfänglichen Genuss seines WLAN-Netzwerkes kommen.
In der Vergangenheit kamen hierzu oftmals klassische WLAN-Repeater zum Einsatz. Zwar wurde dadurch die WLAN-Reichweite erweitert, aber es gab auch (oftmals) gravierende Nachteile.
Klassische WLAN-Repeater, z.B. auch der 2012 von AVM veröffentlichte FRITZ! 310, spannten unter anderem Ihr eigenes WLAN-Netzwerk auf.
Tatsächliche hatte man letztendlich zwei oder drei WLAN-Netzwerke mit separaten SSIDs in den eigenen Räumlichkeiten. Mit eigenen Zugangsdaten und teils Einschränkungen in der Übertragungsgeschwindigkeit.
Abhilfe hierbei schaffte ungefähr ab dem Jahr 2016 die Einführung einer neuen Technologie: MESH: Hierbei verwenden alle zusammengehörenden Repeater und der der WLAN-Router die gleiche SSID und das gleiche Passwort, Die Synchronisation aller Einstellungen erfolgt meist automatisch. Der Wechsel der Endgeräte zwischen den einzelnen WLAN-Netz (das Roaming) erfolgt automatisch.
Ein betagter FRITZ! 310a Repeater lag noch in der Schublade. In diesem Bericht zeige ich, wie es möglich war, auch diesen ins MESH einzubinden ohne neues Equipment kaufen zu müssen.
Der FRITZ! 310 Repeater aus dem Hause AVM wurde bereits 2012
veröffentlicht. Mit 8 cm Höhe ist dieser Repeater sehr kompakt.
Auf der Gehäusefront befindet sich nur eine einzige Taste, mit welcher folgende Funktionalitäten - durch langes drücken der Taste - gesteuert werden können:
- 1 Sekunde: WPS WLAN an-/ausschalten
- 6 Sekunden: WPS-Schnellverbindung starten
- 15 Sekunden: Werkseinstellungen laden
Seit dem 1. Februar 2020 gibt es leider keine neuen Updates
mehr. Am 30.12.2020 endete auch der Support durch die Berliner Firma AVM.
Mehr als nur ein Update per Knopfdruck
Obwohl der FRITZ! 310 schon zehn Jahre auf dem Buckel hat, habe ich irgendwo in den Tiefen des Netzes gelesen,
dass auch dieser Uralt-Repeater für ein Mesh Netzwerk verwendet werden kann.
Dies wollte ich an einem der ersten Modell, genauer dem FRITZ! 310a, testen.
Das vorliegende Modell war noch mit der Firmware 5.09
ausgestattet. Die aktuellste Firmware 7.14 sollte laut meinen Recherchen den
kleinen Repeater Mesh-fähig machen. Im Webportal des Repeaters konnte man zwar
erkennen, dass eine neuere Firmware verfügbar ist. Ein Update per Knopfdruck
war leider erfolglos. Das war die erste Hürde.
Um auf die letzte Firmware- immerhin schon die 7.14. – zu kommen,
bedarf es ein paar Zwischenschritte:
Zunächst müssen zwei „Zwischenupdates“ der Firmware manuell
eingespielt werden.
AVM hat hierfür im Downloadbereich sowohl das Image 122.06.04 als auch das Image 122.06.30 zum Download zur
Verfügung gestellt.
Nach dem Download vom Server können diese beiden Dateien im
Webportal des Repeaters jeweils als Datei hochgeladen werden.
Nach dem ersten Update konnte ich das Webportal des
Repeaters zunächst nicht mehr erreichen. Ein Blick in den Router hat gezeigt,
dass durch das Update dem Repeater eine neue IP-Adresse zugeteilt wurde. Durch
Eingabe der neuen IP-Adresse war der Router auch wieder über sein eigenes
Webportal erreichbar.
Analog wie zuvor, wird nun die zweite Datei mit dem Image
der Version 6.30 für das Firmware-Update hochgeladen. Dieses Mal blieb –
zumindest in meinem Fall - die IP-Adresse gleich.
Wenn nun auch dieses zweite Firmware-Update erfolgreich eingespielt wurde, lässt sich die aktuelle – und
letzte – Firmware 7.14 per Knopfdruck hochladen.
Zunächst kein MESH-Symbol zu sehen
Dem FRITZ!!Repeater haben wir
also die aktuellste – und leider auch letzte – Firmware verpasst.
Ein Problem gab es jedoch immer noch: laut der
Mesh-Übersicht in der FRITZ!Box – hier ein 7490 – ist zwar der FRITZ!Repeater mit
der FRITZ!Box verbunden, allerdings fehlt noch die Anzeige des Mesh-Symbols.
Der Repeater muss noch explizit ins Mesh per Tastendruck
aufgenommen werden. Wichtig hierbei: im Mesh Master (hier der Router) muss
zunächst geprüft werden, ob im Menüpunkt „System“ unter dem Punkt „Tasten und
LEDs“, dort im Register „Tastensperre“, auch die Tastensperre deaktiviert ist.
Ist dies der Fall, kann man den Repeater über drücken der
WPS-Taste und nachträglichen Drücken der WPS-Taste auf dem Router ins Mesh
aufnehmen. Dieser letzte Vorgang musst in meinem Fall, warum auch immer, ein
zweites Mal wiederholt werden.
Dann war es soweit: in der Mesh-Übersicht war nun auch das
Mesh-Symbol deutlich am Repeater zu erkennen.
Das Ergebnis: ein zehn Jahre alter FRITZ! 310 Repeater ist im
Mesh!
Erste Messungen haben außerdem ergeben, dass die Signalstärke zwei
Stockwerke tiefer sogar ungefähr 20% stärker ist, als die Signalstärke eines
zuvor getesteten DEVOLO 550.
Wer hätte das gedacht!
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